Konzert des Ludwigsburger Kammerchors 18.5.
Der Ludwigsburger Kammerchor lädt ein zum Abschiedskonzert von Susanne Obert am 18.5. um 17 Uhr in der Kirche St. Johann, Gänsfußallee 29, Ludwigsburg.
Mit „Dixit Dominus“ von G.F. Händel und M. Martines stehen zwei Vertonungen des Psalm 110 auf dem Programm.
Eintritt 18€; ermäßigt (Schüler, Studenten, Schwerbehinderte) 10€; Ludwigsburg Card 3€
Marianna Martines (1744 -1812) machte schon früh als musikalisches Wunderkind auf sich aufmerksam und war eine hochgeschätzte Künstlerin ihrer Zeit. Der Musikhistoriker Charles Burney schrieb im Jahr 1772 von ihren „vortrefflichen Kompositionen“ sowie ihrem Klavierspiel „von meisterhafter Art“ und bezeichnete sie als die „vollkommenste Sängerin, die ich jemals gehört hatte“. Ihr Mentor Pietro Metastasio schätzte das Können und die Kunst von Marianna Martines ebenso sehr wie W. A.Mozart, der in Wien häufig an ihren „musikalischen Abendunterhaltungen“ teilnahm. Mit diesen Abenden, die „wenigstens einmal in der Woche“ stattfanden, beeinflusste sie das Musikleben Wiens maßgeblich. Die Kantate „Dixit Dominus“ nach dem Psalm 110 stellt so etwas wie eine Visitenkarte der Komponistin dar. Mit dieser Vertonung bewarb sie sich um die Aufnahme an die „Accademia Filarmonika di Bologna“ und wurde deshalb als erste Frau in diesen elitären Kreis international renommierter Tonkünstler aufgenommen. Ihr Werk ist stilistisch vorrangig vom Stil der italienischen Frühklassik geprägt, ihre kontrapunktische Arbeit steht in alter Manier neben zeitgemäß Galant-Empfindsamem und ihre Instrumentation ist äußerst abwechslungsreich und farbig.
Georg Friedrich Händel (1685 -1795) schrieb dieses Meisterwerk in jungen Jahren während eines Italienaufenthaltes. Viele musikalische Einflüsse des Landes lassen sich auf den 22jährigen Komponisten erkennen. Durch sehr farbige Musik steht die Deutung des martialischen Textes an erster Stelle. Er probiert viel aus, treibt die Tonmalereien quasi auf die Spitze. Vieles davon ist in seinen späteren Opern und Oratorien zu finden. Die Treue-Zusage Gottes an seine Anhänger und die Beschreibung Gottes als Krieger werden in diesem Psalm thematisiert. Er setzt 5 Gesangssolisten, fünfstimmigen Chor und Orchester ein. Während der erste Teil des Psalms noch versöhnlich daherkommt, rückt im zweiten Teil das Bild des gewalttätigen Kriegsgottes in den Vordergrund. An der Stelle “Confregit in die irae suae reges“ (Der Herr zerschmettert Könige am Tage seines Zornes) wirkt er mit der für die Barockzeit sehr kühnen Harmonik fast bedrohlich. Aber auch wunderbare Moment voller musikalischer Anmut sind beispielsweise im letzten Vers des Psalms zu finden. Mit einem aus dem Bach am Wege trinkenden Gott, dem Wasser als Lebens- und Friedensquelle entwirft er ein friedliches Bild.
