Am 4. Oktober war der Gedenktag des heiligen Franz von Assisi. Als er fast völlig
erblindet war, hat er den Sonnengesang gedichtet: Einen Lobpreis auf Gott für die
Schöpfung. Einfach auf einen Spaziergang in die herbstliche Natur mitnehmen
und beten, vielleicht sogar eigene Strophen dazudichten – eine schöne Art, Gott
„Danke“ sagen für alles Schöne, was er uns schenkt.
Höchster, allmächtiger und guter Herr
Dein sind der Lobpreis, die Herrlichkeit und Ehr.
Lobet und preiset den Herrn in Dankbarkeit
Und dienet ihm mit großer Demut.
Herr, sei gelobt durch Bruder Sonne,
er ist der Tag, der leuchtet für und für.
Er ist dein Glanz und Ebenbild, o Herr.
Herr sei gelobt durch unsre Schwester Mond
und durch die Sterne, die du gebildet hast.
Sie sind so hell, so kostbar und so schön.
Herr, sei gelobt durch unsren Bruder Wind,
durch Luft und Wolken und jeglich Wetter.
Dein Odem weht dort, wo es ihm gefällt.
Herr, sei gelobt durch Schwester Wasser,
sie ist gar nützlich, demutsvoll und keusch.
Sie löscht den Durst, wenn wir ermüdet sind.
Herr, sei gelobt durch Bruder Feuer,
der uns erleuchtet die Dunkelheit und Nacht.
Er ist so schön, gar kraftvoll und auch stark.
Herr, sei gelobt durch Mutter Erde,
die uns ernährt, erhält und Früchte trägt.
Die auch geschmückt durch Blumen und
Gesträuch.
Herr, sei gelobt durch jene, die verzeihen,
und die ertragen Schwachheit, Leid und Qual.
Von dir, du Höchster, werden sie gekrönt.
Herr, sei gelobt durch unsren Bruder Tod,
dem kein Mensch lebend je entrinnen kann.
Der zweite Tod tut uns kein Leide an.